Erschließung neuer Lernorte durch e-Learning: Weiterbildung im Krankenhaus


Birgit Zens und Holger Bienzle

Der am häufigsten genannte Vorteil von e-Learning ist zeitliche und örtliche Flexi-bilität (Zens, Giefing-Meisinger & Spiel, 2007). Besonders für Personengruppen, die hinsichtlich Lernort und –zeit Einschränkungen unterliegen, verspricht e-Learning großes Potential zu haben. Diese Überlegung wird von dem Projekt E-Hospital aufgegriffen.

Das Ziel von E-Hospital ist die Erprobung von e-Learning Weiterbildungsangeboten für Patientengruppen, welche in Folge eines längeren Krankenhausaufenthaltes eingeschränkten Bildungsmöglichkeiten unterliegen (Bienzle, 2008).

Entwickelt und erprobt wurden u.a. die Kurse Berufsorientierung1, Digital Literacy2, und Moderne Kunst und Kreativität3. Die Evaluation zeigte positive Effekte hinsichtlich Zufriedenheit, Lernerfolg und Nutzen für die Patienten/innen. Heraus-forderungen ergaben sich vorrangig durch medizinische Probleme sowie teilweise mangelhafter IT Infrastruktur in den Krankenhäusern. Des Weiteren erwiesen sich die organisatorischen Rahmenbedingungen in den Krankenhäusern als hinderliche Faktoren für die Implementierung von e-Learning.


Literatur
Bienzle, H. (Hrsg.). (2008). eHospital: Experiences with E-Learning Activities for Patients. Wien: “die Berater” Unternehmensberatungsgesellschaft mbH.

Zens, B., Giefing-Meisinger, E., & Spiel, C. (2007). Evaluation of eLearning in Higher Education from 1997 to 2007: A Review. In Proceedings of World Confer-ence on Educational Multimedia, Hypermedia and Telecommunications 2007 (pp. 2686-2692). Chesapeake, VA: AACE.


Birgit Zens
Birgit Zens ist seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien an der Donau-Universität Krems sowie Doktoratsstudentin der Psychologie an der Universität Wien. Birgit Zens arbeitet seit 2002 in e-Learning Projekten in verschiedenen Kontexten. Ihr Arbeits- und Forschungsschwerpunkt ist die Evaluationsforschung.

Holger Bienzle

Holger Bienzle leitet die EU-Abteilung von die Berater und sammelte aus unterschiedlichen Perspektiven Erfahrungen mit europäischen Bildungsprojekten: als EU-Programmmanager in Österreich, als externer Experte und Evaluator für die Europäische Kommission, als Koordinator und Partner zahlreicher EU-Projekte und als Ko-Autor von Publikationen zu internationalem Projekt- und Netzwerkmanagement.


1Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Wien, Österreich; Anbieter: dieBerater; Teilnehmer: Jugendliche Patienten mit Krebs und anderen schweren Erkrankungen.

2Complejo Hospitalario Universitario Juan Canalejo, Coruna, Spanien; Anbieter: University of Santiago de Compostela / Supercomputing Center of Galicia (CESGA); Teilnehmer: Patienten mit schweren Rückenmarksverletzungen.

3Centralny Szpital Kliniczny w Lodzi, Polen; Anbieter: Academy of Management Lodz; Teilneh-mer: ältere Patienten mit Bewegungsproblemen.

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