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ExpertInnenworkshop “eLearning-Strategien – eLearning Kompetenzen an Hochschulen” am 26./27.02.2004 in Frankfurt/Main

Ein Bericht von Claudia Bremer

Am 26. und 27.02.2004 trafen sich an der Universität Frankfurt/Main Experten verschiedener Universitäten und Fachhochschulen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, um der Frage nachzugehen, wie sich Hochschulen der Herausforderung stellen, eLearning langfristig in ihren Alltag zu integrieren. Gerade nach dem Auslaufen bundesweiter Förderprogramme und verschiedener Länderprogramme sehen sich Hochschulen jetzt vor die Aufgabe gestellt, begonnene eLearning Projekte selbst aus eigenen Mitteln weiterzufinanzieren und den Einsatz neuer Medien in der Lehre auf eine breitere Basis zu stellen. Das bedeutet auch, dass sie zum Teil neue Initiativen fördern und im Rahmen von eLearning Strategien ihre Ressourcen in bestimmte Richtungen lenken, um Beratungs- und Qualifizierungsstrukturen aufzubauen und Fördermaßnahmen einzuleiten. Neben hochschulinternen Projektförderungen werden vielerorts Kompetenzzentren und Beratungsangebote eingerichtet, Workshopreihen durchgeführt und infrastrukturelle Investitionen vorgenommen, um Hochschullehrende beim Einsatz von eLearning in der Lehre zu unterstützen.

Ziel des vom Kompetenzzentrum “Neue Medien in der Lehre” der J. W. Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Hochschuldidaktik (AHD), der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) und der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) veranstalteten Expertenworkshops war es, die vielfältigen Erfahrungen mit solchen Maßnahmen zusammenzuführen und auszutauschen, damit Hochschulen aus den Erfahrungen anderer lernen und aus dem Mix der vielen möglichen Instrumente diejenigen herausgreifen können, die in ihrer eigenen Hochschulstruktur greifen. Gleichzeitig wurde der Blick dabei auf dahinter liegende Strategieplanungen gelenkt: Einzelne Hochschulen, die explizite eLearning Strategien entwickelt haben, haben diese auf dem Expertenworkshop vorgestellt und beschrieben, wie sich die Ressourcenallokation und unterstützende Beratungs- und Qualifizierungsangebote danach ausrichten. Diskutiert wurde auch, wie solche Strategien implementiert wurden und welche Folgemaßnahmen daraus abgeleitet wurden.

Ein zweiter Themenschwerpunkt widmete sich der Frage nach der Einrichtung, Ausrichtung und Ausstattung von Medien-, Multimedia- und eLearning-Zentren und ähnlichen Einrichtungen. Anhand der Vorstellung verschiedener Beispiele (FHTW Berlin, Universität Duisburg-Essen – Campus Essen, Hochschule Bremen – Multimedia-Kompetenzzentrum im Zentrum für Informatik und Medientechnologien sowie das Kompetenzzentrum “eLearning in der Medizin” der Universität Ulm als Beispiel eines fachlich angebundenen Zentrums) wurden Ähnlichkeiten und Unterschiede erhoben und Erfahrungen ausgetauscht. Gemeinsam war allen die Schwierigkeit, ihre Zielgruppen zu erreichen, die Bedeutung der Marketingarbeit eines solchen Zentrums und die enge Anbindung an die Zielgruppe. Als vorteilhaft wurde dabei die fachliche Ausrichtung eines Zentrums wie in Ulm erlebt.

Der zweite Tag eröffnete mit einem Thema von großem Interesse: Die Auswirkung von hochschulinternen Förderprogramme und Anreizsystemen auf die Verbreitung von eLearning innerhalb einer Hochschule. Anhand der Beispiele der Universitäten Stuttgart, Darmstadt und Kassel wurden solche Maßnahmen diskutiert und als sehr förderlich und effektiv bemessen. Vor allem die unterschiedliche Ausgestaltung der Fördersummen je Projekt, die trotzdem zu ähnlichen Erfahrungen führten sowie vergleichbare Verfahren bei Vergabe und Unterstützungsmaßnahmen erlaubten eine interessante Gegenüberstellung der Ansätze mit durchweg positiven Erfahrungen und Bewertungen.

Der Nachmittag des zweiten Tages stand im Licht des Themas Medien- oder eTeaching- Kompetenz und verknüpfte hochschuldidaktische mit technischen und mediendidaktischen Fragestellungen. An mehrere Einleitungsvorträge verschiedener Referenten, die sich eher konzeptionellenÜberlegungen zum Thema “eTeaching Kompetenz”, “eLearning” oder auch “eKompetenz” widmeten, schloss sich die Vorstellung von Praxisbeispielen zur Qualifizierung und Beratung von Hochschullehrenden und anderen Zielgruppen an. Während die konzeptionellen Überlegungen eher zur Übereinstimmung bzgl. des Anforderungsprofils im Bereich der Qualifizierung zur Medienkompetenz gelangten, war es gerade die Unterschiedlichkeit der Umsetzungsbeispiele, die bestach: Neben mehrmonatigen Qualifizierungsmaßnahmen standen Eintages-Workshops mit Beratungsangeboten und projektnahen Qualifizierungen. Fazit auch hier war die Notwendigkeit unterschiedlicher Ansätze und Formate.

Es liegt eine Dokumentation des Workshops als Tagungsband vor:

Claudia Bremer, Kerstin Kohl (Hrsg.):
E-Learning Strategien – E-Learning Kompetenzen

erschienen als Band 114
der Reihe “Blickpunkt Hochschuldidaktik”
der Arbeitsgemeinschaft für Hochschuldidaktik (AHD)
im W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld
(2004; ISBN 3-7639-3197-X)

Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei: ca. 80 kB)

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